International Sculpture Symposium
„in Pietra Leccese“ 2004

Meine Tagebuchauszüge
...nun wieder zu Hause angekommen, bedanke ich mich für das gute, erlebnisreiche Symposion! Mehr als zwei Wochen durfte ich Gast sein, bei den Menschen dort, wo Adria und Ionisches Meer eins werden, in Santa Maria di Leuca. In völliger Harmonie und Beschaulichkeit konnte ich meine Creation aus Pietro Leccese schaffen.
Aus München, aus Bayern war ich angereist, aus einem kontinentalen Land im Herzen Europas. Mein Leben, mein Erleben ist geprägt von diesem meinem Land und seinen Bergen.
Als ich angekommen war in S. Maria di Leuca, schaute ich auf die zerfurchten Wasser zweier Meere. An die felsigen Ufer anbrandende Wellen sah ich, hörte die Wellen der Meere sprechen, den herben, ungewohnten Geruch seiner Ausdünstung hab' ich gerochen und mein Gesicht wurde vom Salzdunst benetzt. Das wurde und war inspirativ für mein Denken und Fühlen, mein Tun, Wirken und Schaffen.
Es ist wundervoll, voll des Wunders! Das Meer, seine Wasser sind mehr, denn nur ein physisches Erfühlen. In der Tat ist es Medium des Lebens.
Dort wurde und wird alles Leben geboren, was unsere wunderbare Erde füllt.
Doch, so dachte, denke ich weiter, die überaus große Fülle des Werdens ist für uns unsichtbar, ist innen, ist in seinen großen Tiefen und Weiten.

Eine Mutter ist das Meer.
„Die Meer“ also.
Nicht maskulin, sondern feminin!
Was Drinnen ist,
verbergen uns die fruchtbringenden Wasser der Meere,
Sie sind weiblich, göttlich!
Wellen-Wasser-Liebesspiel!


Dieses ist’s, worüber ich als künstlerisch Schaffender nachdachte, ist auch, was mich letztlich veranlasste, mit Herz und Seele dies in „Pietro Leccese“ zum Ausdruck zu bringen, die Dynamik, das Werden und Vergehen.
Immanuel Kant hat in seinem Werk „Ästhetik“ sinngemäß geschrieben, wenn Kunst sehr intensiv getan wird, der Kunstschaffende mit seinem Werk fühlt, es erlebt und vollkommen verinnerlicht, dann ist eventuell ein gutes Gelingen möglich. Es ist notwendig über den Punkt der berechnenden Vernunft hinaus zu gehen und sein eigenes Spiel des Lebens zu spielen.
Sinngemäß meint Friedrich Schiller: „Kreatives Erschaffen ist wie ein Spiel. Nur wenn der Mensch spielt, ist er wirklich frei und schafft sich seine eigenen Gesetze“.